8 Lektionen, die wir von der Natur für unser Business lernen können

Die Weisheit der Natur ist universal und wir sollten sie für alle unsere Lebensbereiche anwenden. Egal, ob es um unsere Beziehungen geht, um unser Arbeitsleben, unsere Gesundheit oder unseren Glauben – überall steckt die Weisheit der Natur. Ich verbringe selbst viel Zeit in der Natur und je mehr ich hinsehe, desto mehr kann ich von ihr lernen, für alle Lebensbereiche. Doch gerade zum Business und zum Weg des Unternehmensaufbaus sehe ich so viele Parallelen.

Die Natur ist ein unendlicher Prozess, der abgesehen von der Selbsterhaltung kein bestimmtes Endziel hat. Mehr will die Natur nicht, sie will da sein und da bleiben. Sie will sich weiterentwickeln und gesund wachsen, und genau das wünsche ich mir auch von Unternehmen. Unternehmen sollen aus einem Selbstzweck exisiertien, ohne Endziel der unendlichen Skalierbarkeit, dem reinen Zweck der Profitmaximierung und des zerstörerischen Wachstums. Unternehmen sollen wachsen, um zu bleiben – für das Wohl aller und nicht nur für das Wohl des Einzelnen. Wenn wir die Natur beobachten und von ihr lernen, dann können wir uns an der unendlichen Weisheit, Kraft und Energie orientieren und sie so in unser Business integrieren. Denn eins ist klar: Die Natur hält viele Lektionen für uns bereit.

 

Hier gibt’s die Podcastfolge dazu:

1. Der Tag an dem du den Samen pflanzt, ist nicht der Tag an dem du die Frucht isst

Sobald die Samen gepflanzt sind, brauchen sie Zeit, Geduld und Sorgfalt. Sie brauchen Licht, Wasser und Liebe. Wir pflanzen heute Samen mit dem Wissen, dass unsere Arbeit erst weit in der Zukunft Früchte tragen wird. Eine Pflanze kann man nicht mit mehr Druck, Ungeduld und nach unserem eignen Zeitplan früher ernten. Ein Samenkorn spriesst dann, wenn die Zeit dafür reif ist und es dauert so lange, wie es dauert.

Es gibt dieses Sprichwort von Lao Tzu: Die Natur eilt nie und trotzdem wird alles erledigt.

Nur mit viel Liebe, Sorgfalt und jede Menge Zeit kann ein Samen zur einer Frucht werden. In unserer Welt sind wir so daran gewöhnt, Sofort-Effektive zu spüren. Wir hören von Overnight-Success Stories und Strategien, wie wir 15 Tausend Follower über Nacht generieren können. All das lässt unseren eigenen Prozess furchtbar langsam erscheinen, fast so, als würden wir etwas falsch machen. Doch Dinge brauchen Zeit, das kann einfach nichts ersetzen. Du kannst noch so viele Vitamine in deiner Schwangerschaft nehmen und Geld hineininvestieren, dein Baby wird erst nach 9 Monaten zur Welt kommen, das kann man nicht beschleunigen.

Ein Samen wächst zuerst nach unten, er bekommt zuerst Wurzeln, bevor er nach oben hin sichtbar wird. Also gib dir selbst die Zeit, die du einem Samen gibst, sodass er starke Wurzeln bilden kann, um als starker Baum einmal Früchte tragen zu können.

Akzeptiere wo du bist, und sei dir bewusst, dass jeder Tag ein Stück Wachstum bedeutet, auch wenn du es noch nicht sehen kannst. Jeder Babystep ist ein Fortschritt und ein Stück näher an einer wunderschönen Frucht.

2. Loslassen, wenn die Zeit reif ist

Nature does not hurry, yet everything is accomplished.
— Lao Tzu

Wenn sich die Jahreszeiten verändern, lassen die Blätter einfach los. Die Blätter klammern sich nicht an die Äste und der Baum klammert sich genauso wenig an sie. Wenn die Zeit gekommen ist, gibt es ein kollektives Loslassen. Denn die Natur weiß, dass man loslassen muss, um sich zu entwickelt, zu wachsen und zu bestehen. Je stärker wir mit der Natur und unserer eigenen Natur verbunden sind, desto besser können wir erkennen, wann es Zeit ist, loszulassen.

Die Natur halt nicht an Normativen fest, an Erwartungen anderer, oder tut, weil Taten einem gesellschaftlichen Ideal entsprichen. Sie ist einfach. Das einzig Konstante ist die Veränderung, das ist das Wesen der Natur, ständige Veränderung. Ständiges Anpassen an die Gegebenheiten, kein starres Festhalten an alten Strukturen. Lass alles los, was dich festhält. Es ist der natürliche Prozess des Lebens, Dinge loszulassen, wenn sie uns nicht mehr dienen, damit Neues nachkommen kann, das uns in unserem Leben unterstützt.

 

3. Das Gras ist dort grün, wo du es gießt

Du kennst bestimmt das Sprichwort: Das Gras auf der anderen Seite ist immer grüner. Wir denken immer, dass es woanders besser ist, dass wir noch etwas brauchen, dass uns noch etwas fehlt, wir vergleichen uns mit dem Nachbarn und sind unzufrieden mit unserer eigenen Lage.

Wir denken immer, etwas anderes ist besser, als mit dem zu arbeiten, was wir haben. Das zu nähren, zu pflegen und zu schätzen, was wir haben. Das ist mir nie bewusster geworden als in dem Moment, als ich selbst einen Garten zu pflegen hatte – es ist viel mehr Arbeit, als man denkt. Und da hab ich gelernt, dass das Gras nicht woanders grüner ist, sondern dass es dort grün ist, wo man es pflegt und wässert. Seit ich das weiß, blicke ich nicht mehr neidisch in andere Gärten. Nein, ich bewundere die Hingabe und Pflege. Und genau so sollten wir anderen überall begegnen. Wir sehen erfolgreiche Menschen und denken, ja klar, wenn ich dieses oder jenes hätte, wäre ich genauso erfolgreich. Aber so ist es nicht. Du kannst mit dem arbeiten, was du hast, das Beste daraus machen und es pflegen, bis es grün ist. Es wird anders grün sein als bei anderen, aber ohne Hingabe, Liebe und Pflege kannst du nichts wertvolles erschaffen, auch mit den besten Vorraussetzungen.

4. Sei im Flow – fließe durch die Jahrszeiten

Die Natur sieht nicht zur jeder Jahreszeit gleich aus. Die Jahreszeiten, die Phasen, das Wetter, das Klima, all das verändert das Aussehen und das Wesen der Natur. Blätter färben sich, fallen ab, Äste werden kahl, alles wird winterfest und im Frühling kann Frische nachkommen. Wir erwarten nicht, dass die Natur immer gleich aussieht. Warum also erwarten wir das von uns? Erlaube dir, genauso durch die Jahreszeiten zu fließen wie die Natur.

Erlaube dir, in Zyklen zu leben.

Wir haben uns ein bequemes System erschaffen, in dem wir jeden Tag so leben können wie den nächsten. Wir haben Licht zu jeder Zeit, wir haben Wärme zu jeder Zeit. Wir leben nicht mehr nach Phasen und Jahreszeiten, wie wir es vor tausenden von Jahren gemacht haben. Wir haben gelernt, dass wir uns jeden Tag genau gleich fühlen und gleich produktiv sein sollten. Aber so funktioniert das nicht – genau wie die Natur ihre Phasen durchlebt, tun wir das auch. Unsere Energie, Leidenschaft, Motivation und Kreativität durchläuft die gleichen Phasen.

Im Frühling erblühen wir, haben wieder Energie und spüren wie Kreativität und Kraft erblühen. Hier sollten wir die Kraft für neue Ziele und die Umsetzung nutzen. Im Sommer sind wir am Peak unserer Energie, wir strahlen richtig und sind voller Tatendrang. Die perfekte Zeit, um draußen zu sein und andere mit der Lebensfreude anzustecken. Danach kommt der Herbst, eine Phase, in der wir uns erden und in uns gehen, um auf unseren Körper und unser Wohlbefinden achten sollten. Wir bereiten uns auf die absolute Ruhephase, den Winter, vor. Der Winter ist die Zeit, um zu ruhen und in sich zu gehen, wir lassen Altes los, regenerieren uns. Hier können wir die Zeit nutzen, um uns mit uns selbst, unseren Intentionen, unseren Zielen und Visionen zu befassen, um diese dann im Frühling mit dem Erblühen umzusetzen, 

Erlaube dir, in Zyklen zu leben. Unsere Stimmungen, Träume, Visionen, Ziele, alles darf sich ändern und soll sich ändern, das liegt in unserer Natur.

5. Vertraue dem Timing des Lebens  

Mein Vater (Unternehmer seit 30 Jahren) sagt immer: Die Vögel auf dem Feld machen sich auch keine Sorgen darüber, wo sie morgen etwas zu essen finden. Sie tun es einfach. Je älter ich werde, desto mehr verstehe ich, was er meint. Wenn man aufhört zu zweifeln, Panik zu schieben oder Zukunftsängste zu haben, hat man plötzlich Klarheit, Weitsicht und Platz für Lösungen, für Fügungen. Die Natur hat die unfassbare Kraft, Gleichgewicht zu schaffen, wenn wir sie lassen und weniger eingreifen. Doch wir haben so viel Angst vor der Zukunft, dass wir vergessen, Lösungen im Hier und Jetzt zu finden und darauf zu vertrauen, dass sie morgen fruchten.

Lerne von der Natur, erde dich und dein Business:

Wir haben verlernt, auf unser Bio-Feedback zu hören und darauf zu vertrauen, dass die Natur den Lauf der Dinge regelt. Je stärker wir uns darauf einlassen und je weniger wir versuchen zu kontrollieren und zu erzwingen, desto besser kann die Natur alles regeln. Bevor du also Panik schiebst, weil du nicht weißt, wie du den nächsten Kunden gewinnen kannst oder du nicht weißt, wie du weitertun sollst, bleib ruhig. Sei dir bewusst, dass sich die Lösung offenbart, wenn du offen für sie bist. Tu, was du jetzt tun kannst, und lass sein, was du nicht ändern kannst.

6. Wahre Stärke ist für das bloße Auge unsichtbar

Eines Tages, als ich mit Summit und Dan spazieren war, haben wir einen Baum gesehen, der nach einem Sturm ziemlich mitgenommen aussah. Aber als wir ihn näher angeschaut haben, haben wir gesehen, dass er von seinen so tief in die Erde gewachsenen Wurzeln gehalten wurde. Wurzeln sind nicht der Teil eines Baumes, der als schön betrachtet wird. Aber Blüten und Früchte bringen einen Baum nicht durch einen Sturm. Die Wurzeln sind der starke Teil des Baumes, der Teil, der immer bestehen bleibt.

Im Business geht es oft nur um die schönen Blüten und die süßen Früchte. Ständig reden alle von hinauswachsen, großwerden, skalieren. Aber das, was wirklich langfristig einen Unterschied macht, ist das Grounding, nicht das Svaling. Manchmal liegen die wichtigsten Prozesse auf dem Weg nicht laut und stark an der Oberfläche, sondern entstehen im Untergrund, da, wo die wahre Stärke liegt: in den Wurzeln.

7. No one can survive alone – Niemand schafft es ganz alleine

Nature is a community, that’s why they survive. In einem Wald sieht es so aus, als würde jeder Baum alleine stehen, doch im Untergrund sind die Wurzeln aller Bäume miteinander verflochten, so geben sie sich Halt und stärken sich. Sie teilen sich die Erde, das Wasser, die Nährstoffe. Jeder Käfer, jedes Tier, jedes Lebewesen hat einen Nutzen in der Natur und trägt dazu bei, den Wald zu erhalten, die Erde aufzulockern, zu düngen.

Alles ist miteinander verbunden.

Viele Bäume haben mit Hilfe von Pilzen unterirdische Netzwerke von Wurzelsystemen, die den Austausch von Nährstoffen, Kohlenstoff und Wasser zwischen den Bäumen ermöglichen. Die Wesen der Natur unterstützen sich gegenseitig, denn alles ist miteinander verbunden.

Wenn du einen Stein aus der Natur entfernst, hat es einen Einfluss auf die gesamte Umwelt. Jeder Eingriff in die Natur hat Folgen auf das gesamte Ökosystem. Und wenn wir in unserer Welt den großen Trend zur Individualisierung erleben, ein sehr starkes ICH-Bewusstsein haben, ist Getrenntsein eine Illusion. Wir sind alle miteinander verbunden, deine Handlungen, deine Energie hat unmittelbaren Einfluss auf alles um dich herum.

Wenn wir uns dem bewusst werden, haben wir keine Feinde oder Konkurrenten, sondern Menschen wie du und ich. Alles was du ihnen tust, hat genauso einen unmittelbaren Effekt auf dich. Und wenn wir nicht mehr das Gefühl der Isolation, sondern der Verbundenheit verankern, dann haben wir nicht mehr das Gefühl, wir müssen alles alleine schaffen, sondern können uns an eine Community wenden.

8. Auch Stürme haben ihre Bedeutung

Der Wald sieht nach einem Sturm verwüstet und zerstört aus, doch immer wenn etwas kaputt geht, kann Neues entstehen. Der Sturm sorgt dafür, dass alte Vegetation, brüchige Stämme und tote Pflanzen ausgerissen werden, um Platz für Neues zu machen. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und ein Sturm bringt Klarheit. Wenn alles unsicher ist, kommt das Essenzielle zum Vorschein. Im Leben haben wir oft das Gefühl, dass wir Pechvögel sind, dass uns das Leben bestrafen will und verstehen nicht, warum gerade UNS schwierige Dinge wiederfahren. Wenn wir darauf vertrauen, dass die Dinge nicht gegen uns, sondern FÜR uns passieren, können wir das Geschehene als Chance, als Lektion wahrnehmen. Das Leben meint es gut mit uns, es braucht uns und die Natur will uns. Wir sind ein Teil von ihr. Statt dem Konkurrenzkampf beizutreten sollten wir zurück in den Einklang gehen und die unfassbare Weisheit, Energie und Kraft nutzen, die uns die Natur schenkt. Für unser Business, für unsere Beziehungen und allgemein für das Leben. Diese Weisheit steckt genau vor unseren Augen, wir müssen nur offen dafür sein.

Du kannst das! Alles Liebe, Lisa  

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